Catherine Hossli

1001-zigartige Nacht

Jahreskonzert der Musikgesellschaft Kaiseraugst

Am vergangenen Samstag konnte man in Kaiseraugst in eine andere Welt abtauchen. Die Dorfturnhalle wurde liebevoll nach dem Motto 1001 Nacht zu einem Beduinenzelt dekoriert. Ali Baba und die 40 Räuber - gemeint sind der Dirigent, Philippe Wendling und seine Musikantinnen und Musikanten – luden zum Jahreskonzert ein.

Catherine Hossli

KAISERAUGST. Mit einem fulminanten Auftakt heizte die Musikgesellschaft Kaiseraugst (MGK) das Publikum mit einem wilden Kamelritt aus dem Oskar prämierten Film «Lawrence of Arabia» ein. Cornelia Käslin und Benjamin Bürgi begrüssten die Gäste im Morgenland Kaiseraugst und führten in passender Robe charmant und witzig durch den Abend. Nach dem Stück «Prince of Persia» flüsterten die beiden «backstage» den nächsten Titel ins Mikrofon, sie nahmen ihre Rolle dabei sehr ernst, denn schliesslich stand «Whispers from Beyond» auf dem Programm. «Philippe, du kannst jetzt kommen, wir haben fertig geflüstert», riefen sie den Dirigenten aufs Parkett. Bei seinem Auftritt schallte lautes Lachen durch den Raum. So schien auch er seine Rolle ernst zu nehmen und trat als Aladdin auf die Bühne, um den Dirigentenstab zu «Selections from Aladdin» zu schwingen. Nach dem «Egyptian March» leitete Cornelia Käslin in gewohnt lustiger Art die Pause ein: «Vo dem Gwaltsydruck muesch du di zerscht wieder erhole und am Chuechebuffet stärke».

Vom Morgenland zum Abendland

Mit dem Stück „A Night at the Movies“ wurde das Morgenland vorübergehend verlassen und man stürzte sich ins Nachtleben. Kino war angesagt. In einem Medley gab die MGK bekannte Titelmelodien vom Komponisten Alan Silvestri zum Besten. Unter anderem war die Dampflokomotive von Polar Express zu erkennen, aber auch Forrest Gump oder Back to the Future entführten die Zuhörer in die Filmwelt. Mit einem Trompetensolo aus einer ganz anderen Ecke der Turnhalle, vermochte der „Prince of Egypt“, alias Guido Oechslin zu überzeugen. Auch Frank Sinatra durfte an diesem Abend nicht fehlen. Mit „Strangers in the Night“ brillierte Andreas Schätti mit seinem Saxophon-Solo.

Zum Abschluss des Konzerts mit „Saturday Night Fever“ ernteten die Musiker/innen so viel Applaus, dass mindestens eine Zugabe drin liegen musste. Und tatsächlich hatten Philippe Wendling und seine Räuber ein ganz besonderes Highlight in petto. Niklaus Schmid, genannt „Chläusi“ wurde geehrt für 65 Jahre Mitgliedschaft in der MGK. Ihm zu Ehren hat Peter Schnurrenberger, ebenfalls Mitglied der MGK, den „Chläusi-Marsch“ komponiert und dieser wurde als Premiere an diesem Abend gespielt.

Ein wundervoller und abwechslungsreicher Abend ging mit der zweiten Zugabe „Dr Sidi Abdel Assar“ zu Ende. Wobei die Herren aufgefordert wurden, mit orientalischem Hüftschwung den Mani Matter Klassiker zu untermalen und die Frauen, erst zu klatschen, wenn das auch gut aussehe. Man kann sich vorstellen, dass das Klatschen ausnahmsweise etwas verzögert kam.

Benedikt Obrist, Präsident der MGK war sehr zufrieden: „Die Halle war voll und die Leute standen schon 15 Minuten vor Türöffnung Schlange, das ist toll. Nun widmen wir uns unserem nächsten Projekt. Wir planen, in der zweiten Hälfte 2024 unsere neue Uniform einzuweihen. Die jetzige Uniform ist zwar auch massgeschneidert, aber unsere Masse haben inzwischen etwas geändert, lacht er. Und die Planung für ein Musical im 2025 in Zusammenarbeit mit dem Theaterverein und dem Gospelchor hat auch bereits begonnen“. Man kann sich also auf Musik nach Mass in Kaiseraugst freuen.